39 – Korea – Ein Land, Zwei Welten
18.04.2013 – Goethe-Institut München
Dialog der Kulturen: Ausgabe Nr. 39
Moderation: Eva Schrot, Theo Geißler
Redaktion: Meret Forster
Ein Abend im Goethe-Institut mit Konzert und Diskussion ab 19:30 – und live im Bayerischen Rundfunk auf BR -KLASSIK (21:03 – 22:00 Uhr)
Den Umgang mit einem geteilten Land teilten über lange Jahre die Deutschen mit den Koreanern. Wir wuchsen auf mit der Gewissheit, dass es zwei Deutschlands gab. Dann kam 1989. Korea ist ein Land, das seit nunmehr über fünfzig Jahren mit der Teilung lebt. Der Koreakrieg, dessen Ende sich am 27.7.1953 in diesem Jahr zum 60sten mal jährt, war der erste militärische Konflikt des Kalten Krieges.
Nordkoreaner und Chinesen auf der einen Seite und Südkoreaner unterstützt von UNO- und US-Truppen auf der anderen Seite, eroberten abwechselnd das ganze Land. Das ist der Unterschied: Korea hat mit einer Teilung zu leben, die durch einen Bürgerkrieg verursacht ist. Und seither gehen auch kulturell beide Koreas ihren Weg.
Südkorea hat längst seine eigenen Themen und sein eigenes standing gefunden, wie es zuletzt der auf den vergangenen Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen preisgekrönte Film „Pietà“ von Kim Ki-duk eindrucksvoll demonstrierte.
Nordkorea macht immer wieder als „böser Bube“ der Weltgemeinschaft säbelrasselnd auf sich aufmerksam, obwohl sich auch dieses Land zu wandeln scheint.
Alexander Liebreich, Leiter des Münchener Kammerorchesters und seit 2011 auch künstlerischer Leiter des südkoreanischen „Tongyeong International Music Festival“ unternimmt im Dezember 2012 mit dem Münchener Kammerorchester eine Reise nach Nordkorea. Gemeinsam mit nordkoreanischen Musikstudenten der Hochschule für Musik in Pjöngjang studierten die Münchner ein Programm ein.
ORCHESTRAL MANOEUVRES IN THE NORTH . documentary from Nils Clauss on Vimeo.
Welche Eindrücke hinterlassen diese beiden so unterschiedlichen Staaten? Ist eine Annäherung nach über sechzigjähriger Trennung möglich, und wie kann hier ein Kulturdialog aussehen? Und wie ist eigentlich zu erklären, dass immer mehr koreanische Musiker europäische Bühnen und Konzertsäle erobern?
Über diese Fragen, wie auch über Musiktraditionen und die heutige Musikszene in den beiden Teilen Koreas, wollen wir mit unseren Gästen sprechen.
Konzert: ab 19:30 Uhr
Mitglieder des Münchener Kammerorchesters und Il-Ryun Chung (Changgu) spielen Stücke von Isang Yun, Myung-Sun Lee und Il-Ryun Chung
Podiumsdiskussion: ab 21:03 Uhr
Gäste:
- Alexander Liebreich, Leiter des Münchener Kammerorchesters
- Jin-Ah Kim, Musikwissenschaftlerin
- Hoo Nam Seelmann, Journalistin
In Zusammenarbeit mit dem Verein der Koreaner in München e.V.
Die Sendung als Podcast
Und in kleinen Happen:
01 Einleitung
Eva Schrot und Theo Geißler stellen das Thema vor
02 Peter Kujat (ARD)
Beitrag zur aktuellen kulturellen und politischen Situation
03 Gäste
Hoo Nam Seelmann, Alexander Liebreich und Jin-Ah Kim
04 Live-Musik: Il-Ryun Chung: Six Korean Dances
Musiker des Münchner Kammerorchesters und Il-Ryun Chung
05 Diskussionsrunde I
Brückenbauer zwischen Korea und Deutschland – Die veränderte Situation – Auseinanderentwicklung der Musikkulturen – Isang Yun – Musikbeispiel – Rehabilitation – Korea und Europa
06 Live-Musik: Koreanisches Volkslied
Musiker des Münchner Kammerorchesters
07 Diskussionsrunde II
Korea und Musikhochschulen – Annäherung zwischen den zwei Welten – Gemeinsames Wörterbuch – Wiedervereinigungsministerium – Zukunft und Erbe
08 Live-Musik: Isang Yun, Streichquartett No. 4/2 (Ausschnitt)
Musiker des Münchner Kammerorchesters